Sicher kennst du das Gefühl, dass du bei großartigem Sex ganz im Moment bist, und dein Kopf Sendepause hat. Präsenz ist nicht nur meine wärmste Empfehlung: auch langjährige Paare und Sexualtherapeuten empfehlen sie als die Nr. 1-Zutat für großartigen Sex (Kleinplatz & Menard 2009). Präsenz heißt, ganz im Moment zu sein, deinen Körper und ggf. deinen Partner zu spüren, dem Gedankenchaos im Kopf zu entkommen und alles Andere auszublenden. Du sorgst dich nicht mehr, ob dein Körper in dieser Stellung komisch aussieht, ob dich jemand hören könnte, was morgen noch alles zu erledigen ist oder was ihr als nächstes machen könntet. Was aber, wenn doch immer wieder Gedanken auftauchen und du abschweifst? In unserer reiz- und stressüberfluteten Zeit geht es jedem mal so und vielen auch sehr oft. Das Gute ist: wir können lernen, wieder in den Moment zurück zu kommen und länger da zu bleiben. Dafür gebe ich dir in diesem Blog und Video 5 wertvolle Tipps.
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Tipp Nr. 1: Will ich das, was gerade passiert?

Wenn du merkst, dass du abschweifst, sollte deine erste Frage sein, ob du überhaupt willst, was gerade passiert. Und am besten fragst du dazu nicht nur deinen Kopf, sondern auch deine Vulvina oder deinen Penis. Denn die sind oft etwas langsamer als unser Kopf. Wenn die Antwort Nein ist: macht etwas anderes, worauf ihr beide gerade Lust habt – und vielleicht entsteht dabei die Lust auf mehr. Wenn Die Antwort Ja ist, dann nutze die nächsten Tipps, um wieder zurück in den Moment zu kommen.  

Tipp Nr. 2: Fange mit deinem Körper an

Wenn du ganz im Moment bist, kannst du dir ja immer noch verschiedene Aspekte herauspicken, auf die du deine Aufmerksamkeit richtest: Körperliche Empfindungen, Gefühle, die Verbindung zu deinem Partner und vieles mehr. Meine Empfehlung: wenn es dir heute noch schwerfällt, beim Sex präsent zu sein, starte mit den Empfindungen in deinem Körper, genauer: in deinen Genitalien. Wie fühlt sich deine Vulvina oder dein Penis an? Offen, warm und feucht? Oder eher angespannt, vielleicht trocken und wund? Bleib präsent mit dem, was du spürst, auch wenn es vielleicht erst mal unangenehm ist – meist wird es sich nach einer Weile verändern. Vielleicht fragst du dich jetzt: warum soll ich meine Aufmerksamkeit auf mich, statt meinen Partner richten? Nun, es ist der einfachste Weg, wirklich ins Spüren zu kommen. Wenn deine Aufmerksamkeit nur bei deinem Partner ist, läufst du Gefahr, dir ständig Gedanken darüber zu machen, was er oder sie sich jetzt wohl gerade wünscht, weil du es eben nicht so direkt spüren kannst wie deinen eigenen Körper. Du wirst aber merken: je öfter du präsent im Moment in deinem Körper bist, desto mehr kannst du dich auch für eure Verbindung öffnen und sie tief in dir spüren – und das ist dann etwas ganz Anderes als zu versuchen, die Bedürfnisse deines Partners zu erraten.  

Tipp Nr. 3: Komm einfach zurück, wenn du abschweifst

Es mag banal klingen, und doch machen wir es oft anders: Wenn deine Gedanken abschweifen, dann ist das kein Grund, dich schlecht zu fühlen oder innerlich ein Drama draus zu machen. Das ist ganz normal und passiert jedem mal. Bringe deine Aufmerksamkeit dann einfach wieder zurück zum aktuellen Moment, ohne dich zu verurteilen. Und du wirst merken: Je öfter du dich darin übst, desto seltener werden deine Gedanken abschweifen.  

Tipp Nr. 4: Brich aus der Routine aus

Wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen, dann kann das auch ein Zeichen dafür sein, dass dein Kopf die Kapazitäten dafür hat. Das ist wie beim Autofahren: am Anfang musst du dich konzentrieren, aber irgendwann läuft alles automatisiert und du kannst nebenher telefonieren und Hörbücher hören. Genauso ist es auch oft beim Sex mit einem langjährigen Partner oder beim Solosex: wir folgen immer wieder den gleichen, automatisierten Routinen. Deswegen: versuche mal, etwas anders und neu zu machen, das deine ganze Aufmerksamkeit erfordert.  

Tipp Nr. 5: Was will ich gerade nicht spüren?

Gedankliches Abschweifen kann auch eine Flucht deines Kopfes vor unangenehmen Erfahrungen sein, die mit Sex verknüpft sind. Für den Kopf ist es erst mal unerheblich, ob die Erfahrung jetzt gerade schlecht ist, oder du vielleicht früher schlechte Erfahrungen gemacht hast – und sei es „nur“ die wiederholte Mahnung, sich untenrum nicht anzufassen oder Sex, den du nicht ganz hundertprozentig wolltest. Wenn du merkst, was es ist, dann erlaube dir, genau das zu spüren. Vielleicht hast du dann Schmerzen oder musst weinen – aber so kann sich die alte, festsitzende Erfahrung lösen und Platz für Lust und Genuss schaffen. Wenn dir das zu groß erscheint, kannst du natürlich auch mit einem erfahrenen Therapeuten oder Bodyworker in einem sicheren Rahmen zusammenarbeiten und die Blockade behutsam lösen. Wenn du das Gefühl hast, dass ich die Richtige dafür sein könnte, schick mir gern eine Mail an Susann@susannsurber.de/   Quellen: Studie: Kleinplatz, P. J., Menard, A. D., Paquet, M., Campbell, N., & Zuc, M. (2009, March 22). The components of optimal sexuality: a portrait of „great sex“. The Canadian Journal of Human Sexuality. Foto: Vladlane Vadek auf Unsplash
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