Bekommst Du beim Sex mit einem anderen Menschen schon genau das, was du dir wünschst? Und fühlst du dich bei allem gut, was du selbst für Andere tust?

Falls ja: Herzlichen Glückwunsch! Das können nur wenige von sich sagen.

Falls nein: in diesem Vlog bekommst du Tipps, die es dir einfacher machen, deine Wünsche zu spüren, auszusprechen und mit deinem*r Partner*in über Sex zu reden. Und eine Übung für Euch zwei, die ihr gleich heute ausprobieren könnt.

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Warum ist es so wichtig, über Sex zu reden?

Die Metoo-Debatte hat es deutlich gemacht: die Zeiten, in denen wir einfach annehmen können, dass das, was wir gerade tun, für den Partner schon OK sein wird, sind vorbei. Denn selbst nach vielen Jahren Beziehung gelingt es uns nicht, genau zu lesen, was der Partner gerade will – oder eben nicht will.

Das neue Ideal heißt daher: Consent – das Einverständnis aller Beteiligten zu dem, was gerade passiert. Außerhalb von Rollenspielen kann man das einfach immer wieder kurz besprechen: Ist es OK, wenn ich deine Brüste streichle? Ist es OK, wenn ich deine Vulvina berühre? Möchtest du, dass ich in dich eindringe? Usw.

Bei Rollenspielen vereinbart man normalerweise vorher, was OK ist und was gar nicht geht und kann das Spiel selbst mit Codewörtern unterbrechen.

Wie bekomme ich denn nun, was ich mir wünsche?

Dafür stelle ich dir im Video das Wheel of Consent (Konsensrad) von Betty Martin vor. Sie unterscheidet nämlich nicht nur, wer was mit wem macht, sondern auch, für wessen Vergnügen. Denn: ob du deine*n Partner*in berührst, um ihm oder dir Vergnügen zu bereiten, ist ja schon ein wichtiger Unterschied.

Aus diesen Dimensionen ergeben sich dann 4 Felder: Dienen und Empfangen, Nehmen und Erlauben.

Und heute soll es vor allem um die Dynamik von Dienen und Empfangen gehen. Sprich: wie bekomme ich von meinem Partner die für mich perfekte Berührung/ Liebkosung/ Behandlung? Und wie stellen wir sicher, dass wir uns beide dabei wohl fühlen?

Wheel of Consent: Dienen und Empfangen

Bei dieser ersten Dynamik geht es darum, dass der Dienende dem Empfangenden genau die Berührung schenkt, die sich der Empfangende wünscht.

Wichtig ist dabei

  • dass der Dienende gut auf seine eigenen Grenzen achtet und sich nicht verausgabt oder aufdrängt
  • dass der Empfangende alle Wünsche äußern kann, aber nicht erwarten sollte, dass diese auch erfüllt werden. Wenn es dir hilft: du kannst dir vorstellen, dass du deinen Partner um ein Geschenk bittest – da gibt es ja auch keine Garantie, dass du es bekommst.
  • Dass der Empfangende genau sagt, wie und wo er berührt werden möchte – das erspart dem Dienenden das Gedankenlesen 😉

3-Minuten-Partnerübung

Im Video zeige ich Euch die Partnerübung Schritt für Schritt. Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:

  1. Vereinbart, wer zuerst Dienender und wer Empfangender ist
  2. Der Dienende fragt den Empfänger: Wie möchtest du von mir für die nächsten 3 Minuten berührt werden?
  3. Der Empfangende spürt in sich hinein – nimm dir die Zeit, die du dafür brauchst.
  4. Der Empfangende äußert seinen Wunsch
  5. Der Dienende spürt in sich hinein, ob er diesen Wunsch erfüllen will – und verhandelt ggf. noch nach.
  6. Wenn ihr euch einig seid, stellt ihr den Timer auf 3 Minuten und es geht los.
  7. Währenddessen kann der Dienende fragen, was er noch verbessern kann (Was würde die Berührung für dich noch perfekter machen? Passt das Tempo? Passt der Druck?…)
  8. Der Empfangende darf v.a. genießen, aber auch sagen, wenn er sich etwas anderes wünscht.
  9. Nach den ersten 3 Minuten wechselt ihr die Rollen und fangt wieder bei 2 an 🙂

Wie viel ihr bei der Übung anhabt, ob ihr nur die Hände, oder auch andere Körperteile einsetzt und wo ihr Euch berührt – das bleibt natürlich euch überlassen 😉

Ich wünsche Euch viel Vergnügen mit der Übung! Im nächsten Vlog folgt dann Teil 2 der Übung – da wird es mit Nehmen und Erlauben auch noch mal richtig heiß 😉 Wenn du das nicht verpassen magst, melde dich am besten gleich zum Liebesletter an.

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