Endlich (oder öfter) einen Orgasmus bekommen – das wünschen sich viele Frauen! Doch manchmal gibt es einiges, was uns noch davon abhält, zum Orgasmus zu kommen. Was das ist – und wie du dem mit deinem körpereigenen Anti-Blockiersystem entgegensteuern kannst, erfährst du in diesem Video.

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Hilfe, ich komme nicht zum Orgasmus! Ist ein Orgasmus Pflicht?

Guter Sex und Orgasmen, das eine geht nicht ohne das andere – oder? Männer wie Frauen schreiben mir regelmäßig, unsicher und gestresst, den Kopf voll mit Gedanken wie “Wie komme ich zum Orgasmus?”, “Warum bekomme ich so selten einen Orgasmus?” und “Was kann ich tun, wenn ich kurz davor immer wieder rausgeschmissen werde?”.

Bevor ich auf diese Fragen eingehe, möchte ich vorweg ein Plädoyer abgeben: Mach dich frei vom OrgasMUSS und öffne dich für einen OrgasKANN.

Damit meine ich, dass nicht jeder Sex von einem Orgasmus begleitet werden muss. Deswegen soll dir dieses Video und dieser Artikel auch eher helfen, deine Möglichkeiten zu verbessern, zum Orgasmus zu kommen und deinen Orgasmus mehr zu genießen, anstatt irgendeinen Leistungsdruck zu verstärken.

Wenn du noch tiefer in die Themen Lust und Orgasmen eintauchen möchtest, sieh dir unbedingt auch meinen Onlinekurs „Sex endlich genießen“ an.

Keinen Orgasmus bekommen – mögliche Gründe

Die möglichen Gründe, warum jeder von uns mal Schwierigkeiten hat, zum Orgasmus zu kommen, sind natürlich vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich. Als Sexualtherapeutin höre ich folgende allerdings vermehrt:

Leistungsdruck

Wegen Leistungsdruck nicht zum Orgasmus kommen

Gerade da uns von allen Seiten immer wieder eingetrichtert wird, dass ein Orgasmus zu gutem Sex dazu gehört, setzt das viele unter Druck. Wir haben Angst “nicht gut im Bett zu sein” und unseren Partner zu enttäuschen und blockieren uns dadurch selbst. Gerade bei Sexualpartnern, die wir noch nicht so gut kennen, wie One-Night-Stands oder frischen Beziehungen, sind die eigenen Erwartungshaltungen groß.

Oft vergleichen wir uns auch mit anderen oder Schönheitsidealen und lassen uns damit aus dem Konzept bringen. Bilder aus Liebesfilmen und Pornos erzeugen Leistungsdruck, der im schlimmsten Fall dazu führt, dass wir nicht zum Orgasmus kommen können.

Stress

Aber auch Alltagsstress, Stress im Beruf und der Familie und natürlich auch Streit in der Beziehung selbst können verhindern, dass wir einen Orgasmus bekommen. Wenn Themen zwischen euch liegen, die dich daran hindern, einen Höhepunkt zu erreichen, empfehle ich dir immer, diese erst zu klären. Mit Hingabe und Loslassen könnt ihr gemeinsam wieder mehr Glücksgefühle in euer Liebesleben bringen.

Scham

Leider wachsen wir heutzutage häufig noch mit einer tiefsitzenden Scham auf, was unsere Körper betrifft. Das führt dazu, dass sie uns nicht gefallen oder wir Orgasmen sogar mit Sünde verbinden. Müssen wir unsere Lust verstecken, wirkt sich das natürlich auch auf unsere Orgasmusfähigkeit aus.

Darüber hinaus gilt: Scham kann auch dazu führen, dass wir gar nicht erst wissen, was uns wirklich gefällt, weil wir uns nicht mit unserem eigenen Körper auseinandersetzen. Dann können wir natürlich auch unserer Partnerin oder unserem Partner nicht kommunizieren, was sich ändern sollte, damit wir einen Orgasmus bekommen.

Wenn du deinen Körper gerne alleine näher kennenlernen möchtest, empfehle ich dir meine gratis Solo-Sex Meditation.

 

Dein Anti-Blockier-System – leichter zum Orgasmus kommen

Dein Anti-Blockier-System kann dir nicht unbedingt dabei helfen, all diese Gründe verschwinden zu lassen. Aber es kann dir helfen, immer wieder zurück in deinen Körper zu kommen und dadurch auch immer wieder zurück in den Moment und zum eigentlichen Geschehen.

Hinter dem Anti-Blockier-System – oder kurz: ABS – verbergen sich die Aspekte Atmung, Bewegung und Stimme. Schneller atmen, sich beim Sex bewegen, stöhnen und seufzen – du merkst, das machst du schon ganz automatisch. Der Trick ist, dieses Wissen zu nutzen, um deine Erregung gezielt zu erhöhen – also ein bisschen wie “fake it till you make it”. Damit meine ich nicht, dass du einen Orgasmus vortäuschen sollst 😉 sondern, dass du dich bewusst und intensiver in das orgasmische Gefühl hinein spürst, um diesem immer näher zu kommen. 

Atmung

Wenn sich unsere Erregung steigert, fangen wir, tiefer zu atmen. Dadurch bekommst du mehr Sauerstoff in dein System, wodurch du deinen Körper besser spürst und somit die Erregung jede Zelle erreichen kann.

Möchtest du noch nicht kommen, kannst du mit langsamerem und bedächtigerem Atmen deine Erregung nach unten regulieren. Hier findest du noch 3 Tipps zur Atmung beim Sex.

Wenn du dir beim Sex vorstellst, dass du mit jedem Atemzug tief bis runter in dein Becken atmest, dann stärkst du deine Konzentration dorthin, wo ein Orgasmus (meistens) ausgelöst wird. Zum anderen hast du dadurch auch sowas wie ein Meditationsobjekt, zu dem du immer wieder zurückkehren kannst. Falls du in Gedanken abschweifst, dich fragst: “Ist das jetzt gut so?”, “Darf ich das jetzt sagen?” oder “Wie sehe ich wohl gerade aus?”, dann komm einfach wie beim Meditieren zurück zu deinem Atem, der tief in dein Becken hineinfließt.

Bewegung

Weißt du, was sich in deinem Körper gut anfühlt? Wenn nicht, dann wird es Zeit herumzuprobieren. Das kannst du gerne auch außerhalb des Bettes tun, z.B. beim Tanzen. Vergiss die Bewegungen, die gut aussehen, und tu das, was von selbst kommt und sich natürlich anfühlt. Diese Erfahrung kannst du auch auf Sex übertragen.

Auch deine Beckenbodenmuskulatur ist ein tolles Hilfsmittel, um leichter zum Orgasmus zu kommen. Du kannst sie trainieren, indem du z.B. auf der Toilette den Urinstrahl zwischendurch anhältst oder nach außen presst. Es gibt aber auch spezielle Toys. Diese Bewegungen kannst du ganz bewusst beim Sex einsetzen – denn das ist genau das, was dann auch beim Orgasmus passiert: Deine Vagina weitet sich und zieht sich zusammen.

Wichtig ist aber, dass es nicht nur darum geht, die ganze Zeit angespannt und eng zu sein, sondern vom Wechselspiel zu profitieren. Spanne also z.B. beim Einatmen an und entspanne beim Ausatmen wieder. 

Stimme

Der dritte Bestandteil deines ABS ist deine Stimme. Wusstest du, dass dein Rachenraum auch mit dem Vagusnerv verbunden ist? Du kannst deine Erregung also steigern, indem du das Ausatmen mit einem Ton verbindest, der ganz natürlich aus dir heraus will. Das kann ein Stöhnen sein, schreien oder auch nur ein ganz leichter Seufzer. Wichtig ist nur, dass du damit deine Lust und deinen Genuss Ausdruck verleihen kannst.

Gleichzeitig ist mit Stimme aber auch das Artikulieren von Wünschen gemeint oder das Mitteilen über Stellungen, die dir kein Vergnügen bereiten. Stöhnst oder schreist du vor Schmerzen, weil der Penis deines Partners bspw. zu tief in dich eindringt, lasse ihn das wissen. Falls es dir schwer fällt, darüber zu reden, könnt ihr auch ein Code- oder Ampelsystem ausmachen: grün steht für “Mhm, mach weiter”, gelb für “Mach vielleicht mal langsam” und rot für “Stop, sofort aufhören!”. So sorgst du gut für dich, selbst wenn du sowas ungerne ansprichst.

Einen Orgasmus bekommen – die großen Gefühle

Bringst du mehr Atmung, Bewegung und Stimme in dein Liebesleben, wirst du damit einiges ins Rollen bringen. Das kann mehr Lust sein, die dir hilft öfter und leichter zum Orgasmus zu kommen, und manchmal alte Traurigkeit, Schmerzen und Wut, die sich lösen, richtig hochwallen und gefühlt werden wollen. Wunder dich also nicht, wenn du beim Sex auch mal weinst. Das ist völlig okay und geht vielen Frauen so. Genau dadurch können wir Schritt für Schritt heilen.

Wenn du möchtest, kannst du natürlich gleich heute schon anfangen zu üben. Zum Beispiel mit der gratis Solosex-Meditation für Frauen.

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